Die letzten beiden Abende war ich sehr fleißig . Ich habe einen selbst aufgegangenen Vogelbeerbaum. Dieser wird jedes Jahr auf „Armreichhöhe“ abgeschnitten, damit er nicht zu groß wird. Wenn er dann an den dünnen, frischen Trieben dicke Büschel von Beeren hat (die eigentlich Kernobstgewächse sind – sehen auch wie Miniäpfelchen aus), hängen diese links und rechts vom Zaun herunter.
Also hab ihn ich erst auf Nachbars Seite gestutzt, dann auf meiner. Das hat schon fast bis zum Einbruch der Dunkelheit gedauert. Diesmal wollte ich die Vogelbeeren nicht einfach wegwerfen. Ich habe eine probiert – sie war hauptsächlich sauer, aber nicht sooo bitter. (Im Rohzustand kann man sie eigentlich nicht essen, weil man davon Magen-/Darmprobleme bekommt.)
Die geernteten Vogelbeeren habe ich dann in der Spüle gewaschen, im Sieb abtropfen lassen und bis kurz vor Mitternacht mühsam von den Stielen gezupft. (Wer schon mal Holunderbeeren verarbeitet hat, weiß, was ich meine. Nur dass hier die Finger nicht so farbig werden – gut so!!)
Ich wusste, dass Vogelbeermarmelade bitter schmeckt, weil ich schon mal eine bei einem Weihnachtsmarkt gekauft habe. Ich mag aber bitter, so wie Orangenmarmelade auch. (Und Chicoree ). Ich hatte mir davor schon verschiedene Rezepte im Netz angeschaut (auf dem Smartphone, weil der Rechner nicht in der Küche steht ) Bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich Schalen und Kerne mitverwende (mangels Flotte Lotte und weil Ballaststoffe gesund sind!)
Weil es jede Menge Beeren waren, habe ich es so gemacht:
2 kg Vogelbeeren
1 kg Äpfel (aus dem Discounter, mangels Apfelbaum in der Nähe)
¼ l Gin
2 ½ Päckchen Gelierzucker 2:1
Die Beeren also gewaschen, von den Stielen gezupft, in einem großen Topf gekocht. (Mit einem großen „Schluck“ Wasser. Das macht man nach Bedarf – immer mal in den Topf schauen und z. B. mit einem Kartoffelstampfer auf die Beeren drücken, ob sie schon weich sind.) Nach ca. 10 Minuten Kochzeit habe ich die geschälten, in Viertel geschnittenen Äpfel dazu getan und mitgekocht. Als alles weich war, die orangegelbe Masse püriert, mit dem Zucker und dem Gin vermischt und 4 Minuten sprudelnd gekocht.
Insgesamt hat es 15 Gläser (größere und kleinere) ergeben -viel mehr, als ich eigentlich brauchen kann. (Und ich hab noch unabgezupfte Beeren übrig – die werde ich voraussichtlich einfrieren – soll süßer machen!)
Ich hab die Marmelade probiert – mir schmeckt sie gut. Es könnte allerdings noch ein bisschen Pfiff hin – Vanille z. B.
So, wer macht’s nach? Oder: Wie macht Ihr das? Ich würde mich über Kommentare sehr freuen! Viel Spaß und guten Appetit!
ohje…
vogelbeeren werden zum schmücken der erntefestwagen am 1. sonntag im september in meinem heimatort gebraucht.
sobald ich die ersten auffälligen früchte sehe, verbinde ich damit: erntefest!
deine arbeit weiss ich zu schätzen, holunderbeeren oder blaubeeren suchen und verarbeiten. der geschmack entschädigt für alles…
herzliche grüsse!
Jaaaa, es ist viel Arbeit, vor allem, wenn man eh vor Rückenschmerzen kaum stehen kann! Aber es lohnt sich natürlich. Und: Ich darf die Marmelade ganz alleine essen hier in der Familie (hab aber ein paar Gläser verschenkt!)
toll! ich habe mir vorgenommen, dieses Jahr auch mal Marmelade zu probieren! Danke für das Rezept!
letztes Jahr habe ich Vogelbeerlikör gemacht.
Bitte, sehr gern geschehen. Dieses Jahr hab ich allerdings keine Lust mehr auf mühsames Abzupfen. Glaub ich.
für ein Fläschchen Likör bräuchtest du nur eine Handvoll… falls du noch welche in der Truhe hast?
Nun staune ich , denn ich wusste bisher nicht, dass Vogelbeeren für uns Menschen essbar sind.
Die Farbe gefällt mir.
Ich mag manchmal auch ein wenig bitter.
Liebe Grüße von Beate
So ging es mir damals auch, Beate, als ich die erste Vogelbeermarmelade gekauft habe. (Aber ich kann gut googeln ) Und seitdem weiß ich das
Hört sich lecker an, ich mag auch ein wenig bitter. Ob ich mir die Arbeit machen würde … wohl eher nicht, denn bei uns im Hause bin nur ich diejenige die gerne Marmelade isst. Respekt, dass du dir die Arbeit gemacht hast!
Herzliche Grüße Und guten Appetit
Liebe Lucie, ich bin hier überhaupt die einzige Frühstückerin, aber das macht mir gar nix aus – so hab ich länger was davon
Das ist ja Klasse, dass auch Mensch und nicht nur Vogel diese Beeren geniessen kann. Kannst Du mir noch verraten, ob die Marmelade geschmeidig ist oder steif? Ich überlege, ob ich sie abkupfere. Ist mal was Anderes. Und, wenn sie dann so zubereitet wurde, wie Du es vorstellst, ist sie doch gut bekömmlich, oder? LG und weiterhin viel Spass bei neuen Kreationen – Elke
Schau, was ich noch gefunden habe: http://www.essen-und-trinken.de/rezept/184562/vogelbeerenmarmelade-ebereschen.html#
Ja, die Vanille schadet nicht, glaub ich!
Ja, ich merke nicht, dass sie mir nicht bekommen würde! Im Rohzustand sind die Beeren ja auch nicht wirklich giftig, verursachen aber Magen-/Darm-Beschwerden. Die Konsistenz ist etwas fester als Apfelmus, würde ich sagen. Aber man könnte das ja mit mehr Geliermittel auch fester hinbekommen, wenn man das will.
Vogelbeeren für Menschen, ok.
Du warst fleißig.
Lass es dir schmecken
deine Bärbel
Danke, liebe Bärbel. Ich esse gerne Käsebrot mit Marmelade
Ich dachte immer die sind giftig. Sehr interessant. LG Birgitt
Bis vor ein paar Jahren dachte ich das auch
Das hört sich aber wirklich nach relativ viel Arbeit an … aber von einer leckeren Marmelade kann mensch ja auch länger schleckern
Genau. Ich hab auch mal Holunderbeersaft und -gelee gemacht. Da hab ich auch beschlossen, dass ich das nicht jedes Jahr mache
Da haut’s mir doch den Vogel raus.
Die Ruthie, die macht Sachen!
Ein süßer Marmeladenschmaus
mit Gin. So lässt sie’s krachen.
Man gönnt sich sonst ja nicht sehr viel –
da bringt man Vogelbeer’n ins Spiel.
So’n bisschen Russisches Roulett‘
ist ab und zu doch auch ganz nett