Um Weihnachten rum habe ich eine Anfrage erhalten, die gleich mit einer „Relativierung“ versehen war. Ob man sich die Tage vielleicht endlich mal kennen lernen könne, nachdem man sich ja schriftlich und aus dem Netz schon ewig kenne. „Aber Du hast ja Besuch, dann vergiss es gleich wieder.“ Ich hatte ja nur kurz Besuch. Und natürlich wollte ich die Anfragerin auch endlich mal in echt treffen. Dann hat’s erstmal geschneit. Und weiter geschneit. Heftig. Nicht geeignet, um in der Welt herumzufahren. Deshalb war ich auch noch immer nicht nach Franken aufgebrochen, was für unser potentielles Treffen gut war. Dann kam die Kleinkatastrophe mit der Heizung dazwischen. Aber: Am Silvestertag taute es, die Straßen waren wieder passierbar, sie hatte glücklicherweise ein bisschen Zeit zwischen ihren Urlaubsprogrammpunkten, und mir war es egal, auf welchem Weg ich nach Franken fuhr.
So begab es sich, dass ich nach Beilngries aufbrach, in der Hoffnung, dass einer meiner Lieblingsplätze dort noch offen hätte. Und: Er, sprich: Das Kaffeehaus Sipl hatte noch auf. Alles andere hatte schon Jahresendruhe
Und, siehe da, wie sollte es anders laufen zwischen sich seit Jahren bestens verstehenden Bloggerinnen: Sie hatte es inzwischen auch entdeckt und mir eine Mitteilung mit Foto geschickt: „Ich sitze vom Eingang her geradeaus. Die Mütze liegt auf dem Tisch.“ Ich fühlte mich wie vor meinem ersten Date
Und dann sah ich sie! In voller Schönheit und fröhlich lächelnd und winkend: Doris!
Wir stellten als erstes fest, dass es immer überraschend ist, wenn man den Menschen, den man schon so lange „hochdeutsch“ kennt, plötzlich reden hört – sie schwäbisch, ich fränkisch.
Sie wollte nichts essen in Erwartung eines Silvestermenüs. Ich aber.In festlichem Ambiente haben wir uns sehr gut unterhalten. Leider musste sie wieder auf „ihren Berg“, zu dessen Erklimmen sie 40 Minuten gebraucht hätte (ich wahrscheinlich 1 Stunde!) Selbstverständlich habe ich sie mit dem Auto hoch gebracht – so hatten wir noch ein bisschen Zeit füreinander. Dort hab ich auch noch ihren Süßen kennenlernen dürfen – ebenfalls super sympatisch! Liebe Doris, es war schön, Dich/Euch zu treffen – ich wäre am liebsten noch dort geblieben! Und so bin ich dann halt mit einem Grinsen im Gesicht und sehr beschwingt auf einer verhältnismäßig leeren Autobahn gen Heimat gefahren. Danke! ♥